EuG 1/2020: Kritik der Identitätspolitik
Die aktuelle Ausgabe der sozialethischen Fachzeitschrift „Ethik und Gesellschaft“ nimmt das Thema des Berliner Werkstattgesprächs 2020 auf. Im Fokus stehen die oft von gesellschaftlichen Mehrheiten betriebenen rechtspopulistischen Identitätspolitiken der Gegenwart. Die Autor*innen der Ausgabe analysieren sowohl Begriff und Konstruktion von Identität(en) selbst als auch deren politische, gesellschaftliche und religiöse Ausprägungen.
Wenn Mehrheiten ihre kollektive Identität gegen Minderheiten behaupten und ihre Rechte und Privilegien im Namen ihrer kollektiven Identität verteidigen, dann werden auf dem Wege von Identitätskonstruktionen Exklusionen und Diskriminierungen betrieben. Diese Form der Politik ist destruktiv für demokratische Auseinandersetzungen. Zugleich drücken sich aber in dieser Art Politik gesellschaftliche Problemlagen und Verwerfungen aus, nicht zuletzt das Scheitern der neoliberalen, auf „Eigenverantwortung“ und Wettbewerb setzende Gesellschaftsreform.
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