Medienethiker*innen kritisieren "Big Brother"-Werbung
Eine Gruppe junger Medienethiker*innen hat eine kritische Stellungnahme zur aktuellen Marketingkampagne der Reality-Show „Big Brother“ veröffentlicht. Die Verfasser*innen kritisieren, dass die Werbung die Menschenwürde verletze sowie rassistische und antisemitische Motive transportiere. Die Produktionsfirma verstoße offenbar bewusst gegen eine Reihe medienethische Leitlinien.
„Jeder Mensch hat einen Wert. Wie viel ein Mensch wert ist, bestimmst du.“ Unter diesem Slogan läuft die aktuelle Werbekampagne von „Big Brother“. Sie unterstellt, dass sich jedem Menschen ein skalierbarer Wert zuschreiben lässt und wirbt für eine solche Bewertung mittels einer Sternvergabe auf Smartphones. Eingeblendet werden im Werbefilm Menschen verschiedener sozialer Gruppen, in unterschiedlichen emotionalen Situationen, mit trainierten oder korpulenten Körpern und sexuelle Inhalte – diese Aspekte sollen den Wert des Menschen ausmachen, über den die Zuschauer_innen entscheiden.
Auszug aus der Stellungnahme
In ihrer Stellungnahme fordern die Medienethiker*innen unter anderem eine öffentliche Entschuldigung der Produktionsfirma sowie eine Klarstellung gegenüber der jüdischen Gemeinde. Der vollständige Text der Stellungnahme ist online abrufbar.